Dillinger Franziskanerinnen

Ich bin gerne Dillinger Franziskanerin. Heute kommt das Statement von Sr. Gertraud. Sie hat 1952 ihre Erstprofess abgelegt.

Durch einen schweren Luftangriff – Februar 1945 – befand ich mich, mit der Hausgemeinschaft, in der ich damals lebte, in absoluter Todesgefahr. „Lieber Gott, wenn Du uns aus dieser Hölle befreist, will ich Dir mein Leben zur Verfügung stellen“, rief ich in dieser großen Not.

Wunderbar! Gott befreite uns aus dem Trümmerfeld und führte mich, noch im Herbst desselben Jahres – für mich fast ungewollt – zum weiteren Studium aus der Oberpfalz nach Dillingen!

Gott nimmt mich als sein Geschöpf ernst: Er ist mir nahe, Er führt und leitet mein Leben! Dieser Glaube wuchst und festigte sich in mir durch das Beispiel von Franziskanerinnen, die uns als Schülerinnen überzeugten: Ein Leben in der Nachfolge Jesu macht glücklich und lässt die Menschen froh sein.

„Hier kann auch ich mein schwaches, armes Leben Gott zur Verfügung stellen“. So dachte ich. Im Vertrauen auf Gott und dankbar für die Begegnung mit vielen Mitschwestern bat ich im Jahre 1952 um die Aufnahme in den Orden.

„Bruder Franz“ und ein Bruder aus seinem Dritten Orden „Johann Evangelist Wagner“, lebten nicht für sich, sie folgten Jesus nach, lebten arm und demütig und waren hilfesuchenden Menschen ganz nahe. Diesen großen Brüdern durfte ich nun – als kleinen Schwester – begegnen und ihren Idealen auf mancherlei Weise dienstbar sein.

Im Rückblick auf 90 Jahre meines Lebens kann ich nur sagen: „Gott war immer gut zu mir und ich war im Kreise lieber Mitschwestern immer gerne Dillinger Franziskanerin.

Nachfolge Jesu kennt Freude und Leid, Erfolg und Misserfolg, Gesundheit und Krankheit, Anerkennung und Ablehnung, Dunkelheit und Licht. All das findet sich ja auch im Leben des Sohnes Gottes. Glücklich, wenn sich darin auch unser Leben verwirklicht und vollendet.

 

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